Ausgabe 9/2010
Thema der Woche vom 04.03.2010

Selbstanzeige: Für einige Steuersünder wird es zeitlich eng

Nicht nur der Ankauf gestohlener Bankdaten auf CD beunruhigt derzeit deutsche Steuersünder. Hinzu kommen die Furcht vor weiteren Datenlecks bei ausländischen Kreditinstituten, die weltweiten Öffnungstendenzen zuvor verschwiegener Steueroasen und die zunehmenden Kontrollmöglichkeiten der Finanzverwaltung über die Grenzen hinaus. Derartige Tendenzen rücken die Regelungen der Selbstanzeige verstärkt in den Fokus. Diese Option zur Straffreiheit kommt auch in Betracht, wenn Schwarzgelder wieder zurück ins Inland ge- oder in ein anderes Land verbracht werden. Denn im Rahmen der verschärften Zollkontrollen fallen mitgenommene Barmittel immer häufiger auf.

Nachfolgend einige Aspekte zur Selbstanzeige unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen:

Das Risiko der Tatentdeckung

Ist eine CD von einer Bank im Umlauf, auf der ein Anleger bisher verschwiegenes Kapitalvermögen deklariert hat, ist es für eine Selbstanzeige noch nicht zu spät. Gleiches gilt, wenn der Zöllner beim Grenzübertritt von der Schweiz nach Deutschland verdächtige Kontenunterlagen aufspürt. Aber das Zeitfenster ist eng, denn die Gefahr einer Entdeckung erhöht sich von Tag zu Tag.