Ausgabe 2/2014
Thema der Woche vom 09.01.2014

Steuerrechtliche Behandlung des Erwerbs und der Veräußerung eigener Anteile

Im Rahmen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes vom 25.05.2009 (BGBl I 2009, 1102) wurde der handelsbilanzielle Ausweis eigener Anteile rechtsformunabhängig geregelt. Das BMF hat sich vor diesem Hintergrund zum Erwerb eigener Anteile geäußert und mit Schreiben vom 27.11.2013 - IV C 2 - S 2742/07/10009 die handelsrechtlichen Grundlagen sowie die steuerrechtlichen Konsequenzen auf der Ebene der Gesellschaft und des Anteilseigners aufgezeigt.

1. Handelsrechtliche Grundlagen

Der Nennbetrag der eigenen Anteile ist nach § 272 Abs. 1a Satz 1 HGB stets auf der Passivseite in der Vorspalte offen von dem Posten "Gezeichnetes Kapital" abzusetzen. Eine Aktivierung der eigenen Anteile bei gleichzeitiger Bildung einer entsprechenden Rücklage kommt nicht mehr in Betracht. § 272 Abs. 1a Satz 2 und 3 und § 272 Abs. 1b HGB enthalten weitere Regelungen zur Behandlung des Erwerbs und der Veräußerung eigener Anteile in der Handelsbilanz. Danach ist ein Unterschiedsbetrag zwischen der Gegenleistung für den Erwerb der eigenen Anteile und dem anteiligen Nennbetrag dieser Anteile handelsrechtlich mit den frei verfügbaren Gewinn- und Kapitalrücklagen zu verrechnen (vgl. § 272 Abs. 1a Satz 2 HGB). Beim Erwerb eigener Anteile handelt es sich wirtschaftlich betrachtet nicht um einen Anschaffungsvorgang, sondern um eine Kapitalherabsetzung.